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The Informers – Greed is good, Sex is easy, Youth is forever

Von Thomas Haider

Die Geschichte spielt im Los Angeles der frühen 80er Jahre. Beziehungen reicher Menschen werden komplex miteinander verwoben. Sie laufen durchs Leben, ahnend, dass ihnen ihr Geld nicht helfen wird gegen ihre unheilbare Krankheit - dem Sterben ihrer Seele.

The Informers ist nicht der erste Roman vom gebürtigen „Engel“ Bret Easton Ellis. Nach Less Than Zero (1987; Robert Downey Jrs früher Leinwanddurchbruch), American Psycho (2000) und The Rules of Attraction (2002), welche größtenteils gelungen waren, ist dies nun der vierte Ausflug eines Ellis-Romans in die Welt der bewegten Bilder - und es ist mit Sicherheit nicht der letzte (Lunar Park ist bereits in Planung). Regie führt Gregor Jordan, der bereits den Antikriegsfilm Buffalo Soldiers (2001) mit „Ex- Schauspieler/Rapper(?)“ Joaquin Pheonix und den Western Ned Kelly (2003) mit Heath Ledger inszenierte.

Auch diese Besetzung kann sich sehen lassen - Schauspielgrößen wie Billy Bob Thornton, Kim Basinger oder Mickey Rourke geben sich die Ehre. Aber auch neue und bereits vergessene Gesichter finden sich in dieser vielschichtigen Cast, unter anderem die attraktive Neuentdeckung Amber Heard, Kult-Sänger und Gelegenheits-Schauspieler Chris Issak (Twin Peaks: FWWM; 1992), gefallene Hollywood-Beauty Winona Ryder und Kinderstar Brad Renfro (Sleepers; 1996). Letzterer stahl Tommy Lee Jones 1994 mit einer beeindruckenden Erstlingsperformance in The Client die Show. Doch der frühe Erfolg führte schließlich auch zu einem frühen Tod. Nach jahrelanger Heroin-Sucht starb Brad Renfro wenige Wochen vor Heath Ledger an einer Überdosis, im Alter von gerade mal 25 Jahren. Dies ist sein letzter Film.

Die Geschichte spielt, wie so oft in Ellis’ Romanen, im Los Angeles der frühen 80er Jahre. Beziehungen reicher Menschen werden komplex miteinander verwoben, meist durch blonde, braungebrannte, Ray-Ban tragende Jugendliche. Klassenkameraden, getrennte Paare, Freunde, Familien, Sex Bekanntschaften, Rockstars, Mörder und Vampire – Menschen, die einander fremd sind… und bleiben. Drogen konsumierend und orientierungslos, reich an moralischer Armut, laufen sie durchs Leben, ahnend, dass ihnen ihr Geld, ihr leichtes Leben nicht helfen wird im Kampf gegen ihre in diesem Milieu unheilbare Krankheit - dem Sterben der Seele – dem sie mit geöffneten aber vorbeisehenden oder ignoranten Augen entgegentreten.

The Informers soll noch in diesem Jahr anlaufen, doch bleibt abzuwarten, ob der Film dem hervorragenden Roman gerecht wird, da Ellis nicht am Drehbuch mitgearbeitet hat. Doch vielversprechend ist er allemal.

 

Fazit

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